Der ehemalige Profiboxer Andō Tadao ist wohl der bekannteste Architekt Japans. Seine Architektur ist durch einen konsequenten Minimalismus gekennzeichnet. Sein bevorzugtes Material ist Sichtbeton, dessen Schaltafeln nach der Größe von Tatami-Matten bemessen sind. In den 1980er Jahren baute er drei den Naturelementen gewidmeten Kirchen:
„An der südöstlichen Front des hermetisch geschlossenen Neubaus [der Kirche des Lichts] ist in den hellgrauen Beton ein scharf geschnittenes, gläsernes Kreuz eingelassen, welches nach außen hin den einzigen Hinweis auf die Bedeutung des Gebäudes gibt. ... Der Innenraum liegt zunächst im Dunkeln, der Altar erinnert in seiner schlichten Geometrie eher an einen Konferenztisch und entsagt jeglicher repräsentativen Ikonografie. Während der Morgenmesse jedoch brennt die aufgehende Sonne durch das eingelassene gläserne Kreuz ihr Licht in den Raum und dient somit nicht nur als Lichtquelle, sondern wird ebenso schlicht wie spektakulär zum raumflutenden Symbol christlichen Glaubens.“